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2.12: Das Janz-Verfahren

2.12.1 Die Honigzehn:
In Verbindung mit dem Janz-Verfahren sei zunächst die Honigzehn erwähnt, der in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung zukommt. Durch ihre gelbe Farbe eindeutig bestimmt, hebt sie sich deutlich von den übrigen Zehnen ab. Die Honigzehn hat zwei wichtige Funktionen: Gemäß Regel 2.3 soll eine Zehn bei dem Erscheinen der Luftkarte gegengelehnt werden. Besitzt ein Spieler jedoch die Honigzehn, so muß er sie deutlich und für alle sichtbar gegenlehnen und den Mitspielern bekennen. Die Ehrensache wird also bei der Honigzehn zur Pflicht. Bei Nichtbeachten dieses Grundsatzes wird der Täter mit 20 Minuspunkten, die mit dem Punktgewinn/Verlust der betreffenden Runde verrechnet werden, bestraft.
Ist man übereingekommen, den Wanderpokal zu öffnen, so wartet man geschlossen auf die Honigzehn. Ist sie aufgetaucht, wird die nächste Runde automatisch zur Janzrunde erklärt. Ist die Janzrunde ausgespielt, wird anschließend der Pokal geöffnet, und der Spielbetrieb läuft dann wieder normal (was ist hier schon normal?!) weiter. Analog geht es zu, wenn der Wandercup geleert ist: Man wartet – oder besser – harrt auf das Erscheinen der Honigzehn und spielt in der nächsten Runde wieder einen Janz. Man könnte also sagen: Honigzehn und Janzrunde bilden den äußeren Rahmen für den Wanderpokal. Auch die These “Ohne Honigzehn und Janzrunde kein Wanderpokal!” trifft zu. Kann der Pokal innerhalb des Spielteils eines Hutschnurabends nicht mehr leergegessen werden (was sich aus zwingenden Gründen ergeben könnte), so wird das Auftauchen der Honigzehn im letzten Stapel eines Spielabends feierlich zum Anlaß genommen, in der nächsten Runde zu “janzen”. Falls bewußt oder grob fahrlässig an einem Abend kein Wanderpokal vorhanden sein sollte, kann dennoch die bloße Übereinkunft “Wir warten auf die Honigzehn!’ das Janz-Verfahren einleiten.
2.12.2 Die Janzrunde:
Diese Runde ist ein weiterer Meilenstein im Hutschnurspiel, sich noch tiefer ins Bodenlose zu stürzen. Erfahrungsgemäß bringt aber kaum eine andere Runde so viel herzerfrischendes Gelächter, solch eine prickelnde Spannung und eine allgemeine, helle Freude mit wie die Janzrunde. Nach Ausspielen der Runde soll sich aber auch schon Entsetzen breitgemacht haben. Die Karten werden normal ausgeteilt. Jeder Spieler nimmt die Karten auf, allerdings mit den Ziffern nach außen, so daß er selbst die Karten nicht einsehen kann. Dies hat den Effekt, daß die Spieler alle Blätter sehen können, nur ihr eigenes Blatt bleibt ihnen verborgen. (Zur Überprüfung: Ein Spieler hält seine Karten dann richtig, wenn er viermal das Hausser-Emblem der Spielkarten vor sich sieht.) Blickdichte Karten sind hierzu dringend erforderlich. (andernfalls muß für eine adäquate Beleuchtung gesorgt werden). Die Firma Ravensburger/F.X.Schmid/Hauser bietet eigens für diesen Zweck ab 9/96 blickdichtes Kartenmaterial an. Nachdem man sich die Blätter der anderen genau angeschaut hat, sagt man reihum an. Nun wird die fröhliche Runde ausgespielt, und so mancher wird aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.
Am Punktesystem ändert sich nichts. Markierung im Heft: JZ für Janzrunde.
Anmerkung: Sollte ein Spieler sein Blatt aufheben und irrigerweise auch anschauen und damit die Regeln der Janz-Runde völlig außer acht lassen, so werden alle Karten stillschweigend wieder eingesammelt und es wird kein Wort mehr darüber verloren. Der Geber teilt ein zweites Mal aus und versucht, die Janz-Runde nun durchzuführen.


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